Allgemeines
Das Heimatgebiet, der wohl bekanntesten kältetoleranten Banane sind die Riukiu Inseln,
dort erreicht die Basjoo eine Höhe von locker 7 m und Ihre Blätter können bis zu 3 m lang
werden. In unseren Breiten wird sie aber meist nur eine Höhe von maximal 5 m erreichen,
und das auch nur bei einem optimalem Standort und bei guter Pflege. Wenn man sich gut
um seine Banane kümmert, so kann man auch bei uns mit einer beeindruckenden gelben
Blüte rechnen, dies geschied aber erst wenn die Banane mindesten 5 Jahre alt ist.
Der Standort
Der Basjoo gefällt es, in der Wachstumszeit von Mai bis September, am Besten im Freien an
einem vollsonnigen Plätzchen zustehen. Man sollte unbedingt darauf achten, das dieses
Plätzchen ein windgeschütztes ist, da die großen Blätter sehr viel Angriffsfläche bieten, bei
stärkeren Wind kann es sonst vorkommen, das sich nur noch der Scheinstamm an Ort und
Stelle befindet, und der Nachbar sich über die Blätter freuen kann.
Da die Faserbanane ein rasantes Wachstum hat, sollte man bei Kübelhaltung, unbedingt
darauf achten das dass Pflanzgefäß groß genug ist, sonst wächst die Banane langsamer
und verliert auch schnell mal das Gleichgewicht.
Die Basjoo bevorzugt einen sehr tiefgründigen, lockeren Boden. Ich verwende eine
Mischung aus Palmenerde, Kokohum und Torf.
Will man die Banane in die freie Wildbahn pflanzen, sollte das Pflanzloch ca. dreimal so
groß wie der Wurzelballen sein, die Banane wird dann in die Erdmischung gepflanzt. Bei
einem zu festen Boden, haben es die Wurzeln schwerer in Tiefe vorzudringen, was sich
dann negativ auf die Kältetoleranz auswirkt.
Die Basjoo ist ein richtiger Schluckspecht, wenn's um den Wasserbedarf geht, im Sommer
kann es vorkommen, dass man durchaus dreimal am Tag für Nachschub sorgen muß.
Es ist darauf zu achten, das dass Wasser möglichst kalkarm ist, da die Basjoo sonst ihre
Wuchsgeschwindigkeit verringert.
Die Beste Wachstumstemperatur liegt bei 25°C und darüber, da kann man es förmlich
rascheln hören.
Die Pflege
Die japanische Faserbanane benötigt für ein gutes Wachstum eine möglichst hohe
Luftfeuchtigkeit, wie sie das aus ihrer Heimat so kennt. Man sollte sie daher so oft wie
möglich mit kalkarmen Wasser (Regenwasser) besprühen, bitte nicht in voller Sonne
besprühen, da die Blätter sonst verbrennen.
Für ein gesundes Wachstum benötigt die Basjoo regelmäßig ihren Dünger, von Mai bis
September sollte man aller zwei Wochen, wenn möglich, abends düngen. Wenn die Banane
im Haus überwintert wird, sollte nur noch aller drei Wochen gedüngt werden.
Warm überwinterte Bananen sind stark anfällig für einen Befall mit Wolläusen und roten
Spinnmilben. Man sollte die Banane mindestens einmal die Woche von Oben bis Unten
untersuchen, besonders die Blattunterseiten und der Stammansatz werden gern als
Versteck von den kleinen Biestern genutzt. Da diese Schädlinge eine rasante
Vermehrungsrate besitzen, sollte man sofort mit der Verteidigung seiner Banane beginnen.
Die Blätter sollte man zuerst, mit lauwarmem Wasser und einem weichem Tuch,
abwischen. Da ich nichts von chemischen Wunderwaffen halte, bevorzuge ich Neemkuchen
oder Neemöl.
Aus dem Neemkuchen wird eine Art Tee gekocht, oder man Mischt das Öl mit Wasser. Die
Mischung wird dann einmal (bei starkem Befall auch zwei mal) täglich auf die ganze
Pflanze und auf die Erde gesprüht, am Besten man sprüht auch alle anderen Pflanzen in
der Nähe mit ein, die Viecher verbreiten sich auch ziemlich schnell.
Bei einer warmen Überwinterung, kann es schon mal vorkommen, dass einem die Banane
über den Kopf wächst. Da hilft nur ein gekonnter Schnitt mit der Gartenschere, bei
größeren Exemplaren sollte man einen Astschneider vorziehen. Die Banane wird dann auf
die gewünschte Größe gekürzt. Sieht erst einmal recht gruslig aus, aber nach kurzer Zeit,
zeigt sich das erste neue Blatt. Die Schnittstelle sollte man unbedingt mit Holzkohlepulver
bestreuen, dies verhindert einen zu starken Saftverlust und eine Infektion mit Pilzen.
Die Vermehrung
Bananen kann man entweder durch Samen oder durch Ableger vermehren, wobei das
Heranziehen aus Samen eine sehr, sehr langwierige Sache ist. Die Samen der Basjoo
müssen zuerst für mindestens 48 Stunden in lauwarmes Wasser gelegt werden. Danach
werden sie in einem mit feuchten Kokohum gefüllten verschließbaren Beutel gelegt.
Die Samen brauchen eine Keimtemperatur von ca. 28°C, wobei ein Tag - Nachtrythmus
durchaus förderlich ist. Die Samen brauchen ungefähr 8 Monate bis 1 Jahr um zu keimen,
dabei muß man unbedingt darauf achten, das sich kein Schimmel im Beutel bildet, am
besten einmal in der Woche, den Beutel für zwei Stunden zum Lüften öffnen.
Sieht man dann die erste Wurzelspitze, fischt man das betreffende Samenkorn langsam
heraus, und setzt es in eine Mischung aus Kokohum und Palmenerde. Man sollte einen
hohen Topf verwenden, da die Banane erst mal reichlich viele Wurzeln fabriziert, ehe man
oben etwas Grünes zu Gesicht bekommt.
Ein wesentlich einfacherer Weg der Vermehrung sind die Ableger, da hat ja schließlich die
Banane die meiste Arbeit damit. Die Basjoo bildet schon sehr früh Ableger, und meist nicht
nur einen.
Bevor man das Bananenbaby abtrennt, sollte es schon eine Größe von gut 30cm haben.
Trennt man es vorher ab, hat es nicht genügend eigene Wurzeln, um sich genügend mit
Wasser zu versorgen und es geht ein, und das wollen wir ja nicht. Ist die kleine Banane groß
genug, so werden erst einmal Mutter und Kind vom Topf befreit. Mit einem Gartenschlauch
und Wasser, spült man dann die Verbindungsstelle vorsichtig frei.
Nun braucht man etwas Fingerspitzengefühl und ein möglichst scharfes Messer.
Vorsichtig scheidet man die kleine von der großen Banane los, dabei sollte man aufpassen,
dass man die Wurzeln des Ablegers, die noch sehr fein sind, nicht beschädigt. Die
Schnittstellen beider Pflanzen werden dann sofort mit Holzkohlepulver abgerieben, damit
diese nicht faulen.
Zum Schluss werden beide Pflanzen wieder ein gepflanzt. Es ist zu beachten das man die
Pflanzen, nach erfolgreicher Trennung nicht gleich in die Sonne stellt, besonders die kleine
Banane benötigt erst einmal ein schattiges Plätzchen, weil sie erst mal genügend eigene
Wurzeln bilden muß.
Die Outdoor Überwinterung
Generell sollte man eine Banane erst nach mindestens drei Jahren auswildern, dann hat sie
schon genügend Wurzelmasse gebildet, um ca. -12°C und mehr zu überstehen. Mit dem
Auspflanzen sollte man schon möglichst früh, sobald kein Frost mehr droht, beginnen,
damit die Pflanze viel Zeit hat ihre Wurzeln tief ins Erdreich zuschieben. Meiner Erfahrung
nach, eignen sich Bananen die schon von Frühjahr bis zum Herbst im Freien standen,
wesentlich besser zum Auspflanzen, als verwöhnte Hausbananen. Auch ausgepflanzte
Mussas darf man nicht vergessen von Mai bis September aller zwei Wochen zu düngen.
Wenn es dann herbstet und es um die -3°C ist, sterben die Blätter ab, oder eines Morgens
werden sie ziemlich matschig am Stamm herunterhängen.
Jetzt wird es Zeit die Banane auf ihren Winterschlaf vorzubereiten. Mit einer Gartenschere,
bei größeren Pflanzen mit einem Astschneider, wird der Stamm auf 80 bis 100cm gekürzt.
Die Schnittstelle sollte man unbedingt mit Holzkohlepulver einreiben, damit der Stamm
nicht fault. Über den Stamm wird dann ein Jutesack gestülpt und dann kommt noch eine
Strohmatte drum herum. Der Wurzelbereich wird großräumig mit einer extra dicken
Rindenmulchschicht versehen.
Danach bekommt der Stamm, damit kein Wasser eindringen kann, noch einen schützenden
Foliemantel verpasst. Auch der Wurzelbereich wird, am besten mit Luftpolsterfolie,
bedeckt. Darüber kommt dann noch etwas Reisig und ein paar größere Steine, damit das
Kunstwerk bei Sturm nicht wegfliegt.
So, und nun kann man nur auf das Frühjahr warten, und hoffen, das es nicht so super kalt
wird. Mit dem Auspacken der Banane sollte man auf alle Fälle warten bis Nachts keine
Minusgrade mehr zu erwarten sind, da der Stamm sonst abfrieren kann.
Freilandbananen lassen sich meist etwas Zeit, bevor sie mit dem Wachsen loslegen. Also
nicht die Geduld verlieren, wenn sich nicht gleich ein neues Blättchen zeigt.
Wenn jemand noch etwas interessantes weiß, dann schreibt mir bitte!!!
Von der Theorie zur Praxis