Allgemeines Der Ficus Carica ist wohl die bekannteste Feige unter den Früchte tragenden Arten. Es gibt noch viele Unterarten des Carica, wie z.B. Ficus Carica, Black Mission, Ficus Carica Brown Turkey, Ficus Carica Blue Spanish. Die Heimat des Echten Feigenbaumes erstreckt sich von Griechenland über Italien bis nach Asien. In seiner Heimat kann der Feigenbaum eine Höhe von 10-15m und eine Breite von 8-12m erreichen. Die Blütezeit reicht von Anfang April bis Ende September. Die Blüte ist aber leider so klein, das Sie für uns nicht wahrnehmbar ist. Die Feige besticht außerdem durch ihre großen gezackten Blätter, welche in jungen leicht und im Alter sehr stark behaart sind. Der Feigenbaum besitzt ein stark ausgebildetes Wurzelsystem, was ihm zum Wasserkonkurrenten für benachbarte Pflanzen macht. Der Standort Der Feigenbaum braucht zum optimalen Wachstum und besonders zur Fruchtreife einen vollsonnigen Standort, die beste Wachstumstemperatur liegt bei ca. 25°C. Es ist darauf zu achten das der Baum ein windgeschütztes Plätzchen erhält, da seine großen Blätter viel Angriffsfläche bieten. Da der echte Feigenbaum eine Frostresistenz von -13°C besitzt, kann man ihn in milderen Gegenden auch auspflanzen (mit Winterschutz). Hierbei ist zu beachten, das die Feige einen tiefgründigen lockeren Boden bevorzugt, einen zu festen Boden bestraft der Baum mit Kümmerwuchs. Am besten ist es das Pflanzloch mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen ist auszuheben, und die Feige in einer Mischung aus Palmenerde und Kokohum einzupflanzen. Um es der Feige zu ermöglichen viele tiefe Wurzeln zu bilden, ist es ratsam den Baum im Frühjahr und nicht im Herbst auszupflanzen. Die Pflege Der Feigenbaum benötigt in der Wachstumsphase reichlich Wasser, es ist darauf zu achten, dass das Wasser kalkarm ist (Regenwasser). Zuviel Kalk bestraft die Feige mit Blattabwurf. Um ein optimales Wuchs und Fruchtergebnis besonders bei Kübelhaltung zu erzielen, ist es nötig die Feige regelmäßig zu düngen. Gedüngt wird aller zwei Wochen von Ende April bis Mitte August, bei einer kalten Überwinterung oder ausgepflanzten Bäumchen später nicht mehr düngen, da die Feige ihre ganze Kraft ins Wachstum steckt, aber die neuen Triebe nicht mehr verholzen, was im Winter zum absterben der neuen Triebe führt. Bei einer warmen Überwinterung wird von Mitte August bis Ende März mit halber Dosis der empfohlenen Düngermenge aller drei Wochen gedüngt. Laut meiner Erfahrung ist eine kalte Überwinterung für die Fruchtbildung förderlicher. Eine Feige braucht halt auch mal eine Auszeit. Bei trockener Luft mag es die Feige, wenn sie abends mit Wasser besprüht wird, da sie auch viel Feuchtigkeit über ihre Blätter aufnimmt. Die Feige ist ein gut schnittverträglicher Baum, wenn man einen Formschnitt wünscht, ist es ratsam diesen im Frühjahr und nicht im Herbst durchzuführen. Besonders bei ausgepflanzten Exemplaren kann es bei stärkerem Frost zu Erfrierungen an den neuen Trieben kommen, diese Frostschäden kann man dann im Frühjahr beim Formschnitt mit abschnippeln. Schnippelt man zweimal kommen da manchmal ungewollte Formen zustande. Bei ausgepflanzten Feigen ist es ratsam den Baum im Herbst mit einem Winterschutz zu versehen. Kleine Feigen oder junge Ableger werden nach Blattabwurf komplett mit einem Winterschutzfließ (Gartenfachmarkt) bedeckt, darüber kommt eine ordentliche Schicht Rindenmulch und darüber noch einige Reisigzweige. Größere Bäume werden am Stammansatz mit einem Juteband umwickelt, und die Wurzeln werden mit Rindenmulch und Reisig geschützt. Bei einer kalten Indoorüberwinterung ist darauf zu achten, dass der Pflanzkübel nicht gefriert, die Temperatur sollte zwischen 5°C und 0°C liegen, nach dem Blattabwurf kann es auch dunkel sein (Keller, Garage). Es ist darauf zu achten, dass der Wurzelballen nie ganz austrocknen darf. Bei einer warmen Überwinterung ist auf einen Befall mit Wollläusen zu achten, am besten ist es den gesamten Baum mindestens einmal in der Woche komplett auf Schädlingsbefall zu kontrollieren. Sollten sie die kleinen weißen Viecher finden, ist es wichtig sofort Gegenmaßnahmen zu ergreifen, da die gemeine Wolllaus eine starke Vermehrungsrate besitzt. Es ist ratsam keine chemischen Bomben zu benutzen, da die Feige die Rückstände dieser Gifte lange speichert und sie auch in den Früchten ablagern kann. Sie werden dann bestimmt nie von Wollläusen befallen, aber ob's dann auch noch so schmeckt? Also ist es besser etwas biologisches zu verwenden. Ich empfehle da Neemtee oder Neemöl (darauf achten, dass hier schon der Emulgator beigemischt ist, sonst ist es nicht wasserlöslich). Die gesamte Feige wird dann einmal täglich über drei Tage von oben bis unten eingesprüht, besonders die Blattunterseiten nicht vergessen (hilft auch gegen Blattläuse z.B. bei Rosen). Warm überwinterte Feigen sollte man erst dann ins Freie stellen wenn kein Nachtfrost mehr droht, diese Feigen sind nämlich nicht abgehärtet und frieren sehr schnell ab. Weitere Tipps Wenn sie sich entschließen eine Feige käuflich zu erwerben, ist es wichtig darauf zu achten, das die Feige gut durchwurzelt ist, das heißt der Topf sollte schon recht groß sein, wenn sie unter den Topf schauen, sollten da schon ein paar Wurzeln zu den Löchern rausgucken. Da die Nachfrage nach Feigen steigt, wird leider in Massen gezüchtet, möglichst viele auf kleinsten Raum, was eine miese Qualität zufolge hat. Hat eine Feige nicht genügend Wurzeln geht sie schon beim kleinsten Nachtfrost ein. Schauen sie sich beim Feigenkauf auch die Blätter von unten an, ob ein Schädlingsbefall vorliegt, da die meisten Feigen bis zu ihren Verkauf im Gewächshaus stehen kommt dies öfter vor. Wenn sie unbeobachtet sind, dann riechen sie bitte auch mal an der Erde, wenn diese eher säuerlich riecht, dann ist die Feige überdüngt, da geht sie dann eh bald ein, also Finger weg. Bei warmer feuchter Witterung kommt es vor das die jungen noch wenig behaarten Blätter von den Nacktschnecken angeknabbert werden. Hierbei ist es empfehlenswert die Feige mit Schneckenlinsen zu umstreuen. Diese Linsen haben den Vorteil, dass sie nicht wasserlöslich sind, und besonders für Haustiere uninteressant sind, aber die Schneckenbiester sind ganz wild darauf. Die toten Schnecken lösen sich dann fast rückstandslos auf. Liebe Leser, falls jemanden noch etwas nützliches aus eigener Erfahrung einfällt, oder jemand anderer Meinung ist, dann bitte schreibt mir.